Unsere Stadtteiche

Erleben, beobachten, und verstehen - Gewässerkleinode

Die Frankenteiche, der Knieperteich und der Moorteich gehören zu den charakterbildenden Naturelementen, die unserer UNESCO Weltkulturerbe Stadt das Flair geben, von Wasser umringt zu sein. Ehemals dienten sie als Verteidigungshilfe im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648). In den nach folgenden Friedenszeiten entwickelten sich daraus flache Süßgewässer, die für Norddeutschland typisch sind. Das bedeutet sie sind maximal 2-3m tief und das Wasser durchmischt sich mehrmals im Jahr. Die Wasserqualität ist abhängig von der Menge und der Reinheit des Wassers aus den zuströmenden Fliessgewässern des Einzugsgebietes. Die Belastung des Sedimentes ist ebenfalls abhängig von diesem Eintrag.

Ganz offiziell wird den Fliessgewässern (Mühlgraben, Kronenhals Graben und Hoher Graben) ein unbefriedigendes ökologisches Potenzial bescheinigt und auch der chemische Zustand ist "nicht gut" (Quelle: Bundesanstalt für Gewässerkunde; Wasserkörpersteckbriefe 2. Zyklus). Ursächlich sind die intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen im Einzugsgebiet (diffuse Quellen) und die mengenmäßige Überschreitung der Umweltqualitsnormen allen voran von giftigen Quecksilber/Quecksilberverbindungen.

 

Wir fordern eine naturnahe Gestaltung unserer Fliessgewässer mit der Anlage von Gewässerrandstreifen und die Förderung der natürlichen Biotopentwicklung der Stadtteiche insbesondere der Schilfgürtel im gesamten Uferbereich.


Kleiner Frankenteich mit der Marienkirche und naturbelassenen Ufern
Postkartenmotiv: der Kleine Frankenteich mit der Marienkirche - Foto: NABU/Welzin

Kleiner Frankenteich

Aus den Massnahmefehlern des Knieperteichs lernen

Der kleine Frankenteich soll genau so "verschönt" werden wie der Knieperteich. Dazu soll das quecksilberbelastete Sediment teilweise ausgebaggert werden und der nördliche Uferbereich zur Innenstadt mit "klarer Kante" versehen werden um Sichtachsen zu schaffen. Auch wenn Denkmalschutz seine Berechtigung hat, die Zeiten ändern sich. Und wir halten den geschützten Schilf- und Grüngürtel um den Teich aus naturschutzfachlicher und stadtökologischer Sicht für elementar.

 

Wir suchen dringend:

 

Naturfreunde aus Stralsund und Umgebung 

- mit Artenkenntnissen im Bereich Flora und Fauna

- und mit etwas Zeit, die die Ufer des Frankenteiches näher unter die Lupe nehmen können. Was wächst und blüht um und im Frankenteich? Welche Käfer, Heuschrecken, Schmetterlinge, etc. kommen dort vor?

 

Diese Arten müssen erfasst werden, damit sie dort auch weiterhin eine Überlebenschance haben und nicht bloß kurz geschorene Rasenflächen und mit Palisaden eingefasste Ufersäume übrig bleiben.  Wir wollen eine lebendige Stadt!